Mittwoch, 20. Juli 2022

Es geht nach Island!

Nachdem unser Zeitplan ein wenig ins Wanken gekommen ist (Schuld ist eine undichte Einspritzdüse am KGM) haben wir bis spät am Abend noch alles gepackt.

Morgen früh geht es jetzt los in Richtung Edersee, denn bei dieser Hitze macht es keinen Spaß recht lange zu fahren.

Donnerstag, 21.07.2022,75.578 km

Wir fahren bis zum Edersee. Die Bilder, welche wir im Kopf für einen "See" haben passen mit dem aktuellen Bild nicht zusammen. Steil, steinig, kein Zugang zum See, einfach nicht gut.

Der Stellplatz hat eine Videoüberwachung und funktioniert natürlich nicht bei unserem Laster :-o

Das gleiche gilt bei der Ausfahrt. Zum Glück ist die Bedienung im Almhof sehr nett und gibt uns die direkte Telefonnummer von dem Besitzer. Mit dieser können wir den Platz zum Glück schnell verlassen…..

 

Am Edersee, a weng wenig Wasser :-(

Vierreihiger Stellplatz übereinander.....
Alles kostet extra und keiner ist am Platz😐

Freitag, 22.07.2022, 75.890 km

Wir tanken „günstig“ für 1,81€ ;-) auf dem Weg zum Steinhuder Meer. Zwischendurch schauen wir uns noch die Externen Steine an. Sandsteinformationen, welche sich vor vielen tausend Jahren gebildet haben. Am Abend stehen wir direkt in Steinhude auf einem großen Stellplatz.

Wir kommen mit Petra und Jörg, der z.Z. einen MAN SZM von der Bundeswehr (19t Sattelzugmaschine) ausbaut ins Gespräch. Er baut sehr akribisch seit 3 Jahren seinen MAN aus. Ich gebe Ihm meine Blog Adresse und er bietet uns an in Rheine bei einem Zwischenstopp zu übernachten :-)



 

Samstag, 23.07.22, 76.093 km

In der Nacht ist es kühl und es regnet, aber am Morgen scheint die Sonne :-)

Da der Steinhuder See nur zwei Bademöglichkeiten hat, laufen wir von unserem Stellplatz zu der Badeinsel in zirka 1,5 km Entfernung. Das ganze ist künstlich angelegt, aber dafür gibt es feinen, weißen Sand. Die Wasserqualität ist nicht so unser Fall, denn man kann nur zirka 30cm tief seine Füße sehen….Alles recht trübe, auch nicht verwunderlich, denn die tiefste Stelle in diesem 32qkm großen See ist 3m !!! So gegen 17:00 Uhr brechen wir vom Stellplatz in Richtung großen Plöner See auf. Bei Bad Segeberg übernachten wir auf dem Parkplatz einer großen Schule.





Sonntag, 26.09.21, 76.327 km

Die Nacht war etwas wärmer als die vorherige. Wir fahren von dem Übernachtungsplatz über Dersau am See entlang. Es gibt nicht viele Parkplätze und Badestellen. Per Zufall finden wir in Ascheberg neben einem Campingplatz einen Parkplatz und einen allgemeinen Zugang zum See. Der See hat zwar mehr „Grünzeug“ im Wasser, aber dafür ist es wunderbar klar und mit 20°C ein wenig schattig ;-) Da das Wetter besser ist als gemeldet, bleiben wir bis zum Abend, kochen und fahren dann zum Citti-Park, da es hier vor dem Einkaufscenter einen kostenlosen Stellplatz geben soll. Wir kommen so gegen 21:15 Uhr hier an und werden von ca. 100 WoMos erschlagen, welche alle kreuz und quer den ganzen Parkplatz belagern :-( Das wird nicht lange so weiter gehen…..


Die "Kackmaschinen" sind auch da :-(


 

Montag, 27.09.21, 76.472 km

Das von „See-zu-See-hüpfen“ hat ein Ende. Wir müssen heute Strecke machen und am Abend in Hirtshals sein.

Wir kommen ohne Stau gut voran und selbst an der Grenze, dürfen wir als „Laster“ rechts an der Schlange vorbei fahren :-))

Die Fahrt geht an großen Getreidefeldern vorbei, aber meist nur ein wenig hügelig, meistens flache Landschaft. Zum Glück bekommen wir auf dem Campingplatz in Hirtshals noch einen Stellplatz für 250 DK, inklusive Strom. So haben wir wenigstens noch ein wenig „Strandfeeling“ ;-)

 

Unsere bisherige Fahrstrecke in Deutschland.

Der Leuchtturm am Campingplatz


Die Wehrmacht hat hier eine riesige Bunkerlandschaft hinterlassen. Auch ein "Würzburg Riese" (Radargerät) war hier montiert.

Ständig laufen Fähren ein....

Dienstag, 26.07.22, 76.847 km

Es geht auf die Fähre und dann sind wir erst mal bis zum Donnerstag „offline“. Warum gibt es denn eigentlich auf dem Atlantik keine Mobilfunkmasten? ;-)

Die Norröna ist ein relativ neues Schiff, welches 2003 von der Flender Werft in Deutschland gebaut wurde. Damit ist sie deutlich ruhiger und schöner als die bisherigen Fähren, welche wir nach Sardinien und Griechenland genutzt haben. Es gibt mehrere Restaurants und Bars, welche von den Essenspreisen in Ordnung sind. Burger mit Pommes kosten ca. 15€, ein Kaffee 3€, wenn man nachfüllt 1,3€.

Beim Auslaufen ist es schon windig und die Wellen hoch, aber in der Nacht steigert es sich doch noch mal. Da wir ziemlich im Bug sind, geht es wie in einem Schnellaufzug ständig auf und ab. Zum Glück haben wir Reisetabletten eingeworfen :-)



 

Mittwoch, 27.07.22, 76.853 km

Wir schlafen gut und lange, denn in der Innenkabine haben wir kein Außenlicht :-)

Danach Frühstücken und Kaffee. Kurzer Zwischenstopp in der Bar, in der ein Vortrag über Island angeboten wird. Wir nehmen ein paar Infos mit und bekommen wegen der Hilfe am Beamer noch drei Getränkemarken. Dann sind wir in die Laterna Magic gegangen, welche mit den großen Panoramafenstern einen tollen Überblick bietet.

Vor der Einfahrt in den Hafen der Farörer sehen wir mehrmals einige Wale blasen. Eindrucksvoll!






Donnerstag, 28.07.2022, 76.958 km

Wir sind schon seit 6:45 Uhr in der Laterna Magic und haben uns für die Einfahrt nach Seydisfjördur einen guten Platz gesichert. Leider ist auf See eine dichte Nebelwand. Diese löst sich erst auf, als wir in der Einfahrt zum Fjord nach Seydisfjördur sind. Leider sehen wir keine weiteren Wale :-(

Da wir nach dem Anlegen schnell von Bord kommen, können wir auch nach nur 5 km an dem ersten größeren Wasserfall anhalten und die ersten Bilder schießen.

Es geht weiter über Egilsstadir mit ein paar Eier einkaufen und „Handgeld tauschen“, danach ins Laugarfell unser Nachtlager. Da haben wir schon vor längeren einen Stellplatz reserviert. Das beste hier sind die beiden Hot Springs mit 34 und 41°C. Da kann man auch bei 10°C Außentemperatur, aufgeheizt rum laufen. Wenn nur der heftige Wind nicht wäre….

Vor dem Abendessen noch schnell eine Runde spazieren gehen und ein paar Wasserfälle abgelaufen.


 

 




Der "erste" Wasserfall ;-)


Ein Berg, eine Wolke, welche den ganzen Tag da hängt 😕



Planschen bei außen 10°C :-)

200m von unserem Stellplatz

Keine Ahnung wie die Blümchen heißen: Habe sie Schneeflocken getauft!

 

Freitag, 29.07.2022, 77.098 km

Da die Wettervorhersage für die nächsten 4 Tage Regen, teilweise mit 3 Tropfen angekündigt hat, ändern wir unsere Reisepläne. Wir fahren nicht weiter ins Landesinnere bzw. zum Gletscher, sondern fahren weiter südlich an der Ringstraße entlang. Das bedeutet wir fahren erst mal im Uhrzeigersinn um Island und werden den Gletscher und die Ecke, wo die Apollo 11 Astronauten für die Mondlandung trainiert haben auf dem Rückweg zur Fähre machen.

Der erste Testlauf für unseren „kleinen grünen“ ist die F939. Alles Schotter und viele Schlaglöcher, dazu bergauf und steil bergab. Alles bleibt im Aufbau da wo es sein soll :-)

Die Landschaft hat sich gegenüber dem Hochland stark verändert, ist grün, es gibt sogar Bäume und wieder spektakuläre Wasserfälle.

Wir suchen uns in Djupivogur einen Campingplatz uns schauen uns die berühmten Steineier an. Im kleinen Hafen liegt der National Geographic Explorer, ein kleines exklusives Kreuzfahrtschiff. Gegen 16:00 Uhr fängt es zu regnen an. Die armen Teufel, welche jetzt ihr Zelt neben uns aufbauen tun uns schon ein wenig leid…..




Die F393

Ein Wal Skelett
Exklusives Kreuzfahrtschiff

Bitte nur ein Ei pro Pfanne 😂😂😂

 

Samstag, 30.07.2022, 77.238 km

Am Morgen hat es aufgehört zu regnen. Wir starten relativ früh und fahren gemütlich mit 60-70 km/h über die Ringstraße. Mehr geht auch nicht, denn die Bodenwellen, die schmale Straße und der Wind lassen nicht mehr zu.

Es geht durch eine braun-grün-schwarze Landschaft. Es ändert sich ständig. Wir halten an einem riesigen schwarzen Kiesstrand. Hinten sind die Steine groß, vorne am Meer fein wie Reis. Ein schwarzer Reisstrand also ;-)

In Höfn machen wir einen kleinen Rundgang, aber irgendwann wird der Wind so stark, dass wir wieder ins KGM flüchten. Zum Glück haben wir noch ein Prospekt mit Aktivitäten mitgenommen. So buchen wir für den Montag eine Amphibien Boots Tour in der Gletscher Lagune.

Von der Ringstraße biegen wir bei Brunnholl irgendwann auf die F986 ab. Es geht über 5 km Schotterpiste bis zu einem einsamen Campingplatz.

Zu Fuß geht es zu der zirka 3 km entfernten Gletscherzunge “Flaajökull“, einer der vielen Gletscherzungen des Vatnajökull. Nur zwei andere Touris sind hier unterwegs 😀

Schwarzer Kiesstrand.


Von Höfn aus der Blick auf die verschiedenen Gletscherzungen des Vatnajökull.

Gletscherzunge Flaajökull



Wanderwege mit entsprechenden Markierungen ;-)

Unsere Nachbarn😂

 

 Sonntag, 31.07.2022, 77.282 km

Wir fahren ein paar Kilometer wieder zurück um näher an die Abbruchkante des Gletschers zu kommen. Die Gletscherzunge „Swinafellsjökull“ scheint uns hier ein geeigneter Kandidat. Leider ist hier auch kein Weg in die Nähe des kalbenden Gletschers zu finden. Zumindest hat man einfachen Zugang zum Gletschersee mit seinen Eisschollen. Trotzdem, eindrucksvolle Kulisse und eine ziemlich holprige Piste, mit großen Steinen auf dem Weg.

Auf dem Rückweg halten wir an einem Hot Pool, welcher 5 Becken mit unterschiedlichen Temperaturen hat. Trotz der 12°C Außentemperatur, steigen wir nach kurzer Zeit aus dem 41°C heißen Pool in einen etwas kühleren. Das ist nach 15 Minuten wie nach einer Sauna von 30 Minuten bei 90 °C !!

Da kein besserer Campingplatz in der Nähe ist, fahren wir nochmals in den Camping Haukafell, der ja eigentlich nur ein besserer Stellplatz ist ;-)
Abends gibt es unter dem Auto seltsame Geräusche. Erst denken wir an den Wind, aber es schabt und kratzt an verschiedenen Stellen. Als wir die Türe öffnen, flüchten die Schafe….








Montag, 1.08.2022, 77.436 km

Wir machen erst mal ein wenig Entsorgung, dann geht es auf der Ringstraße weiter in Richtung „Diamond Beach“, was ja eigentlich Jökulsarlon heißt. Hier haben halt die Marketingleute zugeschlagen, damit es besser klingt und einfacher zu merken ist ;-)

Wir haben eine Amphibien-Boots-Tour um 17:20 Uhr gebucht. Da wir gut in der Zeit sind, will Andrea einen „kurzen“ Abstecher zum Dach des Vatnajökull machen. Mir kommt das gut gelegen, denn die F985 stand eigentlich auf meinem „Offroad-Programm“. Die Piste beginnt harmlos, aber nach ein paar Kilometern werden die Schlaglöcher und Bodenwellen größer. Ein paar Steigungen haben geschätzte 30%, garniert mit faustgroßen Steinen und Geröll. Diese Piste ist definitiv nichts für ungeübte Fahrer in Soft-SUVs !!! An manchen Steigungen springt unser KGM wie ein störrischer Bock und wir werden ordentlich durch geschüttelt. Nach 16 km und einer Stunde Fahrt sind wir endlich oben auf dem Vatnajökull Gletscher. Zum Glück kommt auch die Sonne heraus und wir sehen die riesige Eisfläche, welche teilweise schwarz (Asche) oder mit großen Felsbrocken bedeckt ist. Der Wind hier oben ist kühl, aber ein hartgesottener Isländer fährt mit kurzem Hemd eine Runde Schneemobil. Am Schluß kommen auch noch zirka 10 Schneemobile von einer Tour über den Gletscher zurück.

Die F895 hinauf zu fahren ist die eine Sache, aber hinunter ist es, wegen dem lockeren Geröll manchmal noch kitzliger ;-)

Wir kommen gut unten an und fahren direkt zum Parkplatz beim Jökulsarlon. Am schwarzen Sandstrand zum Meer hin, liegen skurrile Eisgebilde, welche langsam tauen. Immer wieder schwimmen kleine oder größere Brocken aus der Lagune ins Meer. Ein echt beeindruckendes Bild! Dazwischen tummeln sich immer wieder Robben, welche im eiskalten Wasser ihre Bahnen ziehen.

Mit der Amphibien-Boots-Tour kommen wir relativ nahe an die schwimmenden und auch teilweise festsitzenden „Eisskulpturen“ heran. Diese Amphibien Fahrzeuge wurden in den 60er Jahren von der US-Army gebaut und von den Isländern modernisiert. Der Tiefenmesser zeigt bei der Fahrt 66 m an! Von der Begleitung auf dem Boot erfahren wir, dass es 2-5 Jahre dauert, bis ein abgebrochenes Stück vom Gletscher durch die enge Stelle der Lagune ins Meer verschwindet. Von dieser Brücke bis zum Anfang des Gletschers sind es immerhin 9 km! Auch verändert das Eis nach wenigen Stunden seine glatte, glänzende Oberfläche zu einer weißen.

Wir sitzen noch länger auf den von der Sonne gewärmten Steinen und beobachten die Robben und die Eisbrocken.

Es ist schon nach 20:00 Uhr Ortszeit als wir dann endlich im Nationalpark Skaftafell auf dem Camping ankommen. Rezeption ist natürlich schon geschlossen, also schnell auf einen Stellplatz gestellt und Anlegerbier auf gemacht :-) Der Platz ist echt voll!

Fazit: Mit Abstand -bis jetzt- der interessanteste Tag!

 




Steine auf dem Gletscher





Dienstag, 2.08.2022, 77.436 km

Nach dem Frühstück draußen in der Sonne geht es auf Wanderwegen in Richtung der Gletscherzunge. Der erste Teil des Weges hat lauter 2-3m hohe Büsche und ist damit ganz anders als die bisherigen Wanderwege. Nach 1,5 h Fußmarsch einen tollen Ausblick auf die riesige Eisfläche, welche unten auch eine entsprechende Lagune gebildet hat. Wenn die Wolken nicht die Sicht auf den schneeweißen Gletscher verstellen, könnte man meinen, dass man irgendwo im Hochgebirge der Alpen auf über 2000 Meter Höhe ist. Der Unterschied hier ist nur, dass man auf Meeresniveau ist.

Über teilweise recht sumpfige Passagen geht es weiter zu mehreren Wasserfällen. Der mit Abstand Eindrucksvollste ist aber der Svartifoss. Hier hat das Wasser schwarze, sechseckige Basaltsäulen freigelegt. Dazwischen stürzt das Wasser hinunter. Beim Abkühlen haben sich einige dieser Säulen sogar wie eine Banane gebogen. Ab Ende sind wir 10 km gelaufen und in der Sonne war es immer angenehm warm.

 

Falls jemand Schwierigkeiten mit der Aussprache hat: Hier sind wir auf dem Campingplatz ;-)

Könnte auch in den Alpen auf über 2.000 m sein!

Gigantische Eismassen :-o


Der Svartifoss

Mittwoch, 3.08.2022, 77.588 km

Am Morgen brechen wir in Richtung Vik auf, um den südlichsten Punkt von Island zu erreichen. Auf der Ringstraße kommen wir gut voran und erreichen so 10 km vor der größten Ortschaft des Südens (330 Einwohner!!) eine Schotterstraße, welche zu dem großen Wikinger Felsen mit Höhle führt. Passenderweise ist sonst niemand da und wir stellen unser KGM direkt vor der Höhle ab. Es geht weiter am Strand entlang, welcher nur für 4x4 Fahrzeuge zugelassen ist. Wir parken und in der Ferne sind am Strand die beiden versteinerten Trolle sichtbar. Da wir glauben, der Strand ist nur 500-700 m entfernt, machen wir uns auf, durch den feinen und staubigen schwarzen Sand Richtung Meer zu laufen. Die Luft über dem Sand flimmert leicht und wir laufen, laufen und laufen…..aber das Meer kommt irgendwie nicht näher. Endlich, nach über einen halben Stunde sind wir am Strand.

Das war dann mal eine echte Fata Morgana auf die wir hereingefallen sind :-( Richtig beeindruckend!


Die Moos überwachsenen Lavasteine sind ein empfindliches Ökosystem

Blick aus der Höhle

 Nach 2,2 km sind wir am Meer :-o

 

Donnerstag, 4.08.2022, 77.588 km

Am nächsten Morgen ist der Camping mit allerlei „GO-Camper“ und sonstigen Fahrzeugen gefüllt. Wir sind eingeparkt, wollen aber heute mal nicht so viel unternehmen.

Vor uns steht ein Würzburger Fahrzeug mit Dachzelt. Mit Andreas uns Conny kommen wir schnell ins Gespräch, denn Sie hatten auch mal einen Magirus-Deutz als Wohnmobil ausgebaut und damit Tansania bereist. Wir tauschen einige gute Infos über Island aus und starten zu unserer „kleinen“ Wanderung zum Felsen über dem Meer. Daraus werden am Ende 10 km und die Papageientaucher (englisch Puffins) haben wir nicht gesehen :-( Dafür tolle Ausblicke auf die schwarzen Strände und Felsen mit Durchbrüchen.

Den Abend verbringen wir am KGM mit unseren Würzburger Nachbarn.


Die größte "Stadt" im Süden, 330 Einwohner
Am Campingplatz mit den Würzburgern
So bunt ist Island!

Freitag, 5.08.2022, 77.727 km

Da auf der anderen Seite des Felsens noch eine Basalthöhle sein soll, fahren wir dort hin. Es sind beeindruckende Formationen und oberhalb dieser Höhle brüten auch Möwen und die Papageientaucher. Es ist echt lustig anzusehen, wenn diese mit ihren kurzen Flügeln durch die Lüfte rauschen. Bisweilen haben die Möwen die meisten Schwierigkeiten, wieder bei Ihrem Nest zu landen. Da gibt es dann schon mal 5-10 Anflüge.

Wir fahren wieder Richtung Osten und biegen bei der F209 ab um hinterher auf die F232 einzubiegen. Es ist die erste Tour (Nr. 72) aus unserem Trackbook auf Island. Die Strecke ist wie beschrieben einfach und führt uns durch unterschiedlichste Landschaften. Von grün/gelb über braun, schwarz, Gletscher und Mondlandschaft ist alles dabei! Wir durchqueren leichte Furten und kommen per Zufall bei einer Furt über einem Wasserfall an dem Titelbild des Explorer Magazins vorbei.

Irgendwann stehen wir vor einer Wegkreuzung und entscheiden uns dann in Richtung Landmannar zu fahren. Diese Strecke (Nr. 70) ist schon ein wenig anspruchsvoller. Die Wasserdurchfahrten sind länger und tiefer. Schließlich stehen wir nach 12 km an einer Furt, welche im Buch mit 70cm Wassertiefe beschrieben ist. Dummerweise sind in der Furt einige Kieswellen angeschwemmt worden und unser KGM „springt“ wie ein wilder Mustang durch das Wasser. Stehenbleiben ist keine Option, also Gas geben und weiter! Wir kommen durch und Andrea möchte hier nicht mehr zurück fahren! Nachdem wir eine Rangerin nach dem nächsten Campingplatz gefragt haben, stehen wir dann abends auf dem Holaskjol. Etwas später kommt noch ein älteres Ehepaar mit einem Buchanka auf den Platz :-)




Wasserfälle ohne Ende. Über den oberen sind wir drüber gefahren.

                                    

Echte Mondlandschaft, aber ein paar Kilometer weiter wieder alles grün!

Etwas größere Wasserdurchfahrten 😯😱


Samstag, 6.08.2022, 77.770 km

Wir starten erst so gegen Mittag und fahren in Richtung Landmannalaugar. Hier im Hochland kann man nicht einfach sagen, so die 40 km haben wir in 40 Minuten abgespult. Hier geht es nach Flußdurchquerungen, Anzahl Gegenverkehr und Anzahl der tiefen Schlaglöcher! Nach einigen Furten und auch einigen entgegenkommenden Fahrzeugen sind wir dann nach über zwei Stunden am Ziel. Die Kulisse die sich hier bietet ist phantastisch und von vielen grauen, grünen, braunen und schwarzen Schattierungen durchsetzt. Wir machen einen kurzen Spaziergang durch diese bunte Landschaft und erreichen auch ein Gebiet, in dem es aus den Bergflanken dampft und gluckert es, wie als wenn man einen Schnellwasserkocher angeworfen hat.

Wir entdecken aber auch noch einen heißen Bach, der hier durch die Landschaft am Campingplatz fließt. Dieser liefert an einer kleinen Badestelle mit Eis im Hintergrund, eine frei wählbare Temperatur von 30°C bis 50°C…...je nach belieben.

Ach ja, wir stehen hier mitten im „NICHTS“, zur nächsten kleineren Ortschaft haben wir 50 km Luftlinie, aber Internet mit maximaler Feldstärke. Ich habe die Vermutung, dass hier Trolle am Werk sind, die einfach ein paar getarnte LTE-Sendemasten aufgebaut haben...

Bunte Landschaft
Seltsame Berghänge
Es köchelt

Unser Freibad mit frei wählbarer Temperatur😂😂


Sonntag, 7.08.2022, 77.890 km

Da es bereits Wetterwarnungen über www.safetravel.is gegeben hat, mit starken Niederschlägen, fahren wir bereits kurz nach 8 Uhr in Richtung F26 los. Die F225 entpuppt sich an vielen Stellen als üble Wellblechpiste, und wir werden ordentlich durchgerüttelt. Zudem kommen uns einige Reisebusse entgegen, welche sicherlich die Touristen nach Langmannalaugar karren.

Wir sind froh, als wir mit der F26 eine zweispurige, geteerte Straße erreichen und es jetzt -wie vom Wetterbericht gemeldet- es mehr zu regnen beginnt.

Wir sind in den letzten drei Tagen ab Vik 300 km gefahren, davon 200 km auf 4x4 Pisten mit vielen Furten. Mal sehen, ob die zu Ausfallerscheinungen am KGM geführt hat.

Montag, 08.08.2022, 79.014 km

Da es wieder regnet, gehen wir zuerst in das Lava Museum gegenüber. Es gibt viele interaktive Monitore, welche neben isländisch auch englische Texte haben ;-)

Das beste sind jedoch der Film, über die ganzen Vulkanausbrüche der letzten Jahre. Auch eine interaktive Ansicht von Hekla, Katla und Eyjaflüllyajökull. Mit den Finger kann man sich die Daten der Ausbrüche oder die Höhe an die Wand projizieren lassen.

Abends müssen wir leider auf dem teuersten Camping in Island, nahe Reykjavik einchecken, denn der Alternativplatz war schon voll :-(


Aktuelle Erdbeben der letzten 48h, maximal war es ein Beben 4,1


 Bilder aus dem Museum (abfotografiert)

Dienstag, 12.10.2021, 78.076 km

Wir suchen uns in Reykjavik in der Nähe des Hafens einen passenden Parkplatz. Danach geht es teilweise im Nieselregen durch die Stadt. Rathaus, Parlament, Hallsgrimskirkja und die Haupt Einkaufsstraßen. Die Kirche beeindruckt vor allem durch die riesige Orgel. Passend zu unserem Besuch spielt der Organist auf seiner „Bedienoberfläche“…..

Wir Essen lecker im Restaurant „Kol“, nicht weit von der Kirche. Zum Glück haben wir noch einen Gutschein mit 10%, damit wird das ganze dann erträglich :-)

Wir starten dann gleich durch zum Camping Grindavik, denn es scheint sich morgen ein Zeitfenster für die Besichtigung der neuen Vulkanspalte aufzutun. Danach wird das Wetter wieder schlechter...


Das ist eine Kirche und eine Orgel! Die Höhe der Orgelpfeifen ist mindestens 12m.

Die "Bedienoberfläche" des Organisten😆


Ein in allen Farben funkenlder Bau, fast wie die "Elfi"

Lecker Lammfilet und Fisch 😋😋😋

Mittwoch, 10.08.22, 78.165 km

Die Hälfte der Zeit auf Island ist schon vorbei! Dafür gab es für uns einen besonderen Höhepunkt für uns! Die Isländer lassen sich da echt was für die Touristen einfallen ;-)

Da das ganze Gebiet um den Vulkanausbruch gestern abgesperrt war, fahren wir also gegen 9:00 Uhr los, kommen aber nicht weit. Der nette Polizist sagt, dass die Parkplätze und der Aussichtspunkt noch gesperrt sind, aber er empfiehlt uns zu warten, denn die Verantwortlichen sitzen gerade zusammen.

Wir drehen noch eine Runde, warten 5 Minuten und dann plötzlich wird die Straße freigegeben und alle donnern los. Für die Besucher wurde extra mehrere Parkplätze angelegt und ebenso ein Weg. Damit das ganze auch nicht zu viele Kosten verursacht, werden die Parkenden mit 1.000 ISK belastet. Das ganze geht natürlich nur über das Internet und mit Kreditkarte :-)

Wir starten zusammen mit Christian, einen anderen DAF T244 Fahrer in Richtung der Ausbruchstelle. Mit uns Massen an Leute, welche vermutlich auch schon ein paar Tage auf diesen Augenblick gewartet haben. Es geht über 6 km einfache Strecke über teilweise mit großen Steinbrocken durchsetzten Wege. Dafür brauchen wir schon mal mehr als zwei Stunden. Die Ausblicke auf die dampfenden , alten Lavafelder ist schon toll, aber als wir dann vor dem sprudelnden Vulkanausbruch stehen ist dies natürlich die Krönung! Es schießen hohe, dünnflüssige Lavafontänen aus dem Krater, welcher sich gebildet hat. Es gibt dazu einen ganzen See, welcher nach rechts von uns abfließt. Das ganze passiert völlig lautlos, wenn man vom Pfeifen des Windes absieht. Es ist einfach nur gigantisch, sich hinzusetzen und diesem Spiel der Kräfte zuzusehen.

Der Rückweg wird wegen Regen und starken Wind nochmal anstrengend, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Da wir noch in den Norden wollen, fahren wir noch 90 km bis Selfoss.


Völkerwanderung wie beim Goldrausch in Alaska 😉
Alte Lavafelder vom Ausbruch in 2021
 
Der alte Ausbruchskrater

Der Weg zum Ziel ist steinig!


Der Lavasee fließt langsam nach rechts ab


Dampfende Lavafelder

Donnerstag, 14.08.2022, 78.338 km

Heute machen wir die richtige Touristen Tour. Wir starten mit dem riesigen Krater Kerid und dann weiter zum Geysier. Dazwischen habe ich mal kurz einen Schalter am Armaturenbrett überbrückt, da er mir nicht mehr die Aufbaubatterien zum Laden eingeschaltet hat. Auch ein noch nie dagewesenes Problemchen :-)

Danach weiter zum Gullfoss Wasserfall. An allen diesen Punkten waren wir schon in 2010, aber es hat sich viel getan. Vor allem Geysier hat sich stark verändert, mit vielen neuen Gebäuden und einem großem Hotel. Wir fahren die Straße 35 immer weiter Richtung Norden nach Hveravelli. Anfangs schmal, aber geteert verwandelt Sie sich auf den letzten 70 km in eine üble Schlaglochpiste. Nur da wo feiner Kies liegt oder man die Straße mit einem Räumschild „abgezogen“ hat, geht es besser. Manchmal sind die Schlaglöcher so tief und zahlreich, dass wir im Fahrerhaus umher hüpfen. Wir kommen deswegen erst gegen 19:30 Uhr in Hveravelli an. Zum Glück geht bei uns auf der Schlaglochpiste nur ein Kleiderbügel zu Bruch, denn die Querstrebe mit der Hose drauf hat sich abgelöst. In Hveravelli sind wir jetzt 620 m hoch, mitten im isländischen Hochland. Gegen 21:00 Uhr hat es noch 4 °C. Mit den armen Camper und die in ihren Dachzelten möchte ich jetzt nicht tauschen :-( Wir schalten die Heizung ein und bald haben wir kuschelige 22 °C. Dazu passend maximales Indernet ;-) Dass wäre mal was in Deutschland!



Freitag, 12.08.2022, 78.338 km

Heute wollen wir ein wenig faulenzen und den Hot Pool genießen. Auf der ersten Erkundungstour über den Campingplatz entdecken wir einen riesigen TGM 18.430 aus Kiel. Mit dem Besitzer kommen wir gut ins Gespräch, welcher uns von seinen Problemen die er mit dem EX 563 von Kerkamm hat erzählt. Da werden Hebebühnen mit Kugellagern verbaut, welche nach der ersten 100 km alle aus dem Lager fallen :-(. Den Supergau hatte er aber mit einem heruntergefallenen Mixer während der Fahrt. Dieser zertrümmerte seine Wasserarmatur, welche dann im hohen Bogen das Wasser aus seinem 200l Tank förderte, bis dieser leer war. Zu allem Unglück setzte dieser Wasserstrahl eine Schublade unter Wasser in dem sein iPad und seine ganzen Unterlagen zum Fahrzeug waren 😮😮

Hinter unserem Stellplatz entdeckten wir dann die vielen blubbernden Wasserlöcher und kleinen Geysiere. Eine echter Hotspot von Geothermie ist dies hier in Hveravellir! Darum herum ist der Campingplatz und einige Hütten für Übernachtungen angelegt. Von den nächsten Ortschaften sind wir Luftlinie 80 km entfernt, verbunden nur über die Schlaglochpiste der Straße 35.

Beim Umräumen bemerken wir im KGM dann Feuchtigkeit und Wasser in der Nähe des Wassertanks. Hoffentlich ist nicht der Tank undicht geworden oder eine Leitung bei der Rütteltour durchgescheuert. Vormittags hatten wir noch über den EX Besitzer geschmunzelt, jetzt haben wir vielleicht auch ein Problem.

Ich entdecke eine feuchte Decke und eine offene Verschraubung. Dies könnte die Ursache sein. Also abdichten, alles Wasser „aufsaugen“ und warten dass alles trocken wird :-(

Zur Ablenkung gehen wir erst mal in den Hot Pool und baden ausgiebig in dem heißen Wasser. Nach einer Stunde ist man so aufgeheizt, dass man da raus muss.

Da alles im Aufbau ein wenig durcheinander liegt, gehen wir im kleinen Restaurant am Platz erst mal Essen.

Abends finde ich dann doch noch eine lockere Schlauchschelle. Wie immer genau an eine unpassenden Stelle, direkt unter der Heizung :-(



 


 Kleines Dampfkraftwerk 😂😂

 


Alles aufhängen zum Trocknen

Samstag, 13.08.2022, 78.458 km

Wir wachen relativ früh auf und überlegen wieder in den Hot Pool zu hüpfen. Es hat aber gerade mal 2°C Außentemperatur….da machen wir dann doch einen Rückzieher.

Später lockert die Bewölkung dann auf und wir wagen es doch noch. Wenn man dann lange genug in dem heißen Wasser sitzt, ist das heraussteigen kein Problem, so aufgeheizt ist man.

Danach brechen wir in Richtung Akureyri auf. Die ersten 20 km ist die Straße 35 wieder eine elendige Schlaglochpiste. Dann wird sie aber besser und ab dem Kraftwerk ist sie geteert. Bei Varmahild biegen wir von der Ringstraße ab zum Camping Lambeyri. Dieser liegt schön an einem Fluss und hat sogar ein warmes Schwimmbecken. Wir kommen mit den Nachbarn aus Limburg ins Gespräch, denn die hatten auch in Hveravelli übernachtet und hier trifft man sich wieder. Es werden einige Infos ausgetauscht. Das funktioniert hier wirklich gut.

Abends gibt es lecker Sauerbraten mit Kloß :-)


Sonntag, 14.08.2022, 78.520 km

Am Morgen geben uns die Limburger noch ein paar gute Tips, dann fahren wir ein paar Kilometer zurück in Richtung Ringstraße. Vorher noch einen imposanten Wasserfall mit Hot Pool angesehen, alte isländische Grassodenhäuser gesehen und
dann über Saudarkroku bis zum Ende der F748. Hier ist ein kleiner Camping mit Kaffee und zwei Hot Pools. Der eine hat so um die 40°C, der andere 1-2°C weniger.

Im Pool kommen wir mit einer Defender Gruppe und ihrem Guide ins Gespräch. Der eine ist sogar Prokurist bei der Infra, der das Werbegeschenk unsere Badetasche erkannt hat. Aus Fürth für die U-Bahn als Projektleiter zuständig trifft man sich am Ende der Welt…..





Montag, 15.08.2022, 78.774 km

Wir müssen heute ein paar Kilometer machen, sonst kommt unser Plan mit Myvatn und Askja durcheinander. Wir starten also morgens in Richtung Akureyri. Dort suchen wir nach einer Tourist Information und sonstigen Infos. Als wir durch die Fußgängerzone laufen, treffen wir wieder unserer Limburger :-) Wir laufen dann gemeinsam durch die „Mainstreet“ und zur Kirche etwas höher. Dann brechen wir zum Goddafoss auf, wobei wir nicht den Tunnel für 1.500 ISK nehmen, sondern die Panoramafahrt machen. Der Goddafoss ist riesig und stürzt über verschiedene Wege in eine Schlucht. Schon beeindruckend!

Danach in Richtung Husavik, wobei wir schon gerne das Automuseum in Yastafelli angesehen hätten. Davon hatte in Akureyri ein Schwarzwälder geschwärmt.

Wir landen schließlich auf dem Camping Husavik, welcher mal wieder nur über einen QR Code (Link) und Kreditkarte Online bezahlt werden kann. Camphost nur bei Bedarf am Platz….

Am Morgen sind die Berge etwas weiß gezuckert :-)

Kreuzfartschiff in Akureyri
Moderne und traditionelle Kirchen

Eine kleine Troll Frau ;-)
Der bisher größte Wasserfall, der Goddafoss


Dienstag, 16.08.2022, 78.774 km

Heute haben wir eine Wal Beobachtungstour gebucht. Zuvor wollen wir noch in das Explorations Museum um die Infos der Mondlandung aufzusaugen. Leider ist es Mo+Di geschlossen :-(

Dafür geht es in das sehenswerte Wal Museum. Viele Gerippe von angeschwemmten Walen sind hier ausgestellt. Die Tiere haben gigantische Knochen und Dimensionen. Das ganze wird auch durch Filme visuell gut unterstützt.

Wir gehen an Bord der Andvari, welches als elektrisch betriebenes Boot in der Bucht unterwegs ist. Der Kutter hat 120 PS und seine Akkuladung soll für 25 sm reichen.

Wir fahren erst in Richtung der anderen Boote vor Ort. Dort sehen wir dann auch verschiedene Wale blasen und einen sogar als er mit seiner Fluke zum tieftauchen ansetzt. Sonst sehen wir nur ein paar andere Wale blasen aber in Summe war es das. Für mich sind da zu viele von diesen Speed-Booten unterwegs, welche zwar schnell an der Stelle sind wo die Wale sind, aber ich glaube mit den lauten Motoren werden diese erschreckt.

Den Sonnenuntergang genießen wir am Geo-Bad, indem sich noch viele Leute um 22:00 Uhr tummeln.

Walknochen, einfach riesig

Blauwal
Narwal

Unser Schiffchen, elektrisch angetrieben😎

Alle auf Beobachtungsposten 🔭
Dort schwimmt er.....tja, etwas schwierig die Tiere abzulichten.....

 

Mittwoch, 17.08.2022, 78.933 km

Wir starten etwas spät die Tour des „Diamond Circle“, wobei wir ja in Husavik bereits einen Teil vorgestern zurück gelegt haben. Der erste Stopp ist bei Mana, wo ein kleines Museum aus mehreren kleinen Hüten, teilweise mit Gras gedeckt steht. Der Besitzer und sein Sohn zeigen uns ihre gesammelten Schätze mit Leidenschaft und einigen Hintergrundinformationen. Einfach unglaublich, welche Postkarten aus Deutschland und anderen Ländern aus den Jahren um 1900 hier gesammelt wurden. Dazu alte Handmixer, Tassen für Schnurrbartträger, Soßentassen für fette oder nicht so fette Soße, ein alter Telefonapparat mit einem Telefonbuch von Island von 1930. Da waren die Telefonnummern noch 3-stellig!!!

Das ganze war echt kurzweilig und lustig anzusehen. Auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Es geht weiter nach Asbyrgi, welches wir erst als weites Flusstal verstanden hatten. In Wirklichkeit ist es durch unglaubliche Überschwemmungen entstanden, welche auf Vulkanausbrüche unterhalb des Gletschers Vatnajökull zurückzuführen sind. Dabei stürzen ungeheuere geschmolzene Eismassen über die Felsränder und vereinigen sich zu einem riesigen Flusstal. Dementsprechend abgetragen ist die ganze Landschaft.

Danach haben wir nur noch den Dettifoss auf der Tagesordnung. Vom Parkplatz muss man einen Kilometer durch eine Mondlandschaft aus großen Felsbrocken laufen um an den Wasserfall zu kommen. Der Dettifoss stellt alles bisher dagewesene in Breite, Wassermenge und Falltiefe in den Schatten. Dementsprechend ist die Gischt und das Donnern zu spüren. Die kleinen bunten Punkte auf den Bildern welche wir machen sind die Touristen, welche sich dieses Spektakel ansehen. Einfach nur gigantisch! Der Goddafoss ist da was für den Vorgarten oder für die Modelleisenbahn ;-) Wir fahren noch um die 50 Kilometer und stellen uns bei Myvatn auf einen Campingplatz.

Ein altes Röhren Radio
Wir wussten erst nicht, für was dies verwendet wurde. Es sind Zangen zum zerkleinern von Kandiszucker oder Zuckerstücken.
Damals war alles etwas kleiner......
Der Eingang zum Tal, unspektakulär...
Das Ende, riesige senkrechte Felswände

Fußweg durch eine Mondlandschaft, dann.....
....donnernde Wasserfälle, welche über vielleicht 80-100m ins Tals stürzen!
Einfach nur gigantisch! Das stellt bisher alles in den Schatten. Die kleinen roten Punkte am Felsen sind Touristen auf der anderen Seite!

So, hier noch eine Übersicht der letzten 8 Tage auf Island. Wir sind einmal quer, vom Vulkanausbruch, durch das Hochland bis jetzt nach Myvatn gefahren. Es war in Summe eine Strecke von 842 Kilometer.


Donnerstag, 18.08.2022, 78.971 km

Heute ist Besichtigungstour und Baden in diesem Hochtemperaturgebiet angesagt. Als erstes geht es zu dampfenden Löchern und Schlammpfützen, welche unablässig blubbern. Das heiße Wasser bzw. der Dampf kommt aus 2.000 m Tiefe. Die Schlammpfützen bringen Schwefeldioxid mit nach oben, dass dann Salzsäure bildet. Der graue Schlamm ist also von Säure aufgelöstes Gestein. Danach in Richtung Krafla und dem großen Krater. Unterwegs steht auf einem kleinen Parkplatz eine ständig laufende Dusche. Wir hatten schon in Google gesehen, dass es hier so eine Dusche für jedermann geben soll. Wir halten an und ich nutze die Dusche, welche wirklich im „Nirgendwo“ steht für eine ausgiebige Dusche. Das Wasser hat für die Außentemperatur die perfekte Temperatur :-)

Als nächstes steuern wir ein Geothermie Kraftwerk des größten Stromversorgers hier auf Island an. Im Besucherzentrum gibt es Videos, Bilder über die Funktionsweise des Kraftwerks und kostenlosen Kaffee!!! Nachdem ich nach der Maschinenhalle gefragt habe, dürfen wir sogar dort hin! Hier stehen zwei 30 MW Turbinen zur Stromerzeugung, welche damit 100% Co2 neutral diesen erzeugen. Leider hat Mitsubishi die Anlage geliefert :-(

Weiter hinauf zum großen Krater Krafla und bei Sonne noch ein paar Bilder geschossen.

Zum Abschluss gehen wir für mehrere Stunden in das Myvatn Nature Bath und lassen uns so richtig schrumpelig in der blauen Lauge werden.



An der Dusche gibt es NICHTS zu regulieren und sie läuft 24 Stunden !!!


Blockschaltbild
Turbine mit Generator




Freitag, 19.08.2022, 79.089 km

Wir wollen noch ein paar Sehenswürdigkeiten rund um den Myvatn See erkunden. Wir starten mit einem Aussichtspunkt auf den See. Auf der Hinfahrt bemerken wir den riesigen Auswurfkrater einen Ausbruches. Dieser muss die letzten Tage in den Wolken gelegen haben. Von dem Aussichtspunkt erkennt man die ungefähre Größe dieses Sees. Danach ein Stück zurück und in die ein kleines Sträßchen hinein zu einen riesigen Lavafeld. Zwischen den skurrilen Gesteinsformationen gibt es verschiedene Rundwege. Erst zu einer kleinen Lavahöhle, in der die „Icelandic Yule Lads“ leben sollen, dann weiter zu Säulen mit Durchbrüchen und zum Schluss zu einem riesigen Lavadom, welcher wirklich wie eine Kirche von innen aussieht. Trotz Regen war es ein echt interessanter Rundwanderweg. Den Abschluss bildet ein kurzer Abstecher über die F860 zu einer Lavahöhle mit Wasser, welche früher zum Baden genutzt wurde. Durch die Erdbeben und die tektonischen Veränderungen wird das Wasser jetzt auf 43-46°C erwärmt. Deswegen ist es strengstens verboten hier zu Baden.

Nach einem kurzen Einkaufsstopp, denn es gibt keine Einkaufsmöglichkeit die nächsten 3-4 Tage, fahren wir in Richtung Askja. Wir biegen von der Ringstraße ab und haben jetzt noch mindestens 60 Kilometer Piste bis zum ersten Campingplatz. Askja ist sogar 100 Kilometer entfernt. Am Anfang kommen wir trotz der Wellblechpiste gut voran. Irgendwann nach so 30 Kilometer sind wir dann in der Mondlandschaft, in der die Apollo 11 Astronauten für die Mondlandung trainiert haben. Es irgendwie eine andere Welt!

Die Piste wird schlechter und wir müssen durch ein Lavafeld mit großen Brocken und Schlaglöchern fahren. Da „rasen“ wir mit 5-8 km/h durch die Gegend. Die beiden Flussdurchquerungen sind einfach, obwohl das Wasser schon 50-60 cm tief ist. Da wir noch 40 km unbekannte Piste bis zur Askja vor uns haben, beschließen wir so gegen 18:15 Uhr den ersten Campingplatz „Thorsteinsskali hut“ aufzusuchen. Hier bleiben wir über Nacht stehen.

Myvatn

Skurrile Felsformationen im Lavafeld
Die sogenannte Kirche....

Das jetzt etwas zu warme Badewasser in der Höhle

Willkommen in der Mondlandschaft! Hier haben die Apollo 11 Astronauten 1968 für die Mondlandung trainiert.

Unsere Mondlandefähre, das KGM 😂😂
Bisher hatten wir immer Internet, da wir aber jetzt nochmals 40 Kilometer ins "Nichts" fahren.......könnte es sein, dass wir doch ein wenig "OFF" sind 😥


Samstag, 20.08.2022, 79.123 km

Es regnet und stürmt schon den ganzen Morgen. Irgendwann brechen wir dann in Richtung Askja auf. Die Straße führt weiter durch eine Mondlandschaft über kleinere Furten und Lavafelder. Die Strecke in dem Lavafeld fahren wir wegen der engen Kurven im Schritttempo. Da kommt man also nicht so gut voran ;-) Irgendwann kommen wir in eine Ecke, in der es zwischen den schwarzen Lavabrocken hellbraun bis golden schimmert. Auch der Untergrund der Straße ist manchmal so. Es sieht so aus, als wenn wir durch eine schwarze Landschaft fahren, welche mit Goldstaub bedeckt ist.

Da es bei der Ankunft in der Draki immer noch regnet, machen wir die Planung für die letzten Tage. Von den Rangern erfahren wir, dass es den Camping bei Bru nicht mehr gibt. Da müssen ein paar Alternativen geplant werden, denn die Strecken sollten bei diesem Gelände nicht mehr als 100 Kilometer pro Tag sein!

Das interessanteste erfahre ich von der Camp Warden: Vor zwei Wochen haben genau vor der Station mehrere amerikanische Astronauten für eine kommende Mondmission trainiert. Sie zeigt mir sogar ein paar Bilder, genau mit dem markanten Kegel im Hintergrund!

Lavafelder, schwierig zu fahren !!
Mondlandschaft auf dem Weg zur Askja.
Übungsgelände für Astronauten :-)

Wie immer haben wir uns umsonst Sorgen gemacht, Indernet 😜 ist in Island IMMER verfügbar. Telefon nur zu 99% !!!

Sonntag, 21.08.2022, 79.243 km

Schon in der Nacht haben wir Schneeregen am Fuße des Kraters. Am Morgen sieht das Wetter nicht mehr so schlecht aus wie am Samstag. Es kommt sogar ab und zu die Sonne durch. Wir fahren also in Richtung Parkplatz am Viti. Nach einem Kilometer haben wir geschlossene Schneedecke! Bis oben hin nur ein paar Autospuren und am Parkplatz nur die, welche mit uns unten übernachtet haben. Wir packen uns gut ein und marschieren los. Der Schnee knirscht unter unseren Füßen und nach ungefähr 35 Minuten sind wir am Krater. Einfach unbeschreiblich!! Der Viti schimmert milchig weiß und ab und zu kommt auch die Sonne durch. Die Ausmaße dieses Explosionskraters sind gewaltig! Ein paar Ösis baden sogar trotz Warnung und Verbots im Kratersee. Später hören wir, dass die Ehefrau ihren Mann jetzt offiziell „Stinki“ nennen darf ;-) Offensichtlich hat das Wasser einen unangenehmen Geruch :-)

Wir laufen noch in Richtung der riesigen Caldera der Askja (Öskjuvatn wird der See genannt) und machen ein paar Bilder. Die Abmessungen von diesem Einbruchskrater sind so groß, dass er nicht auf ein Foto passt!

Da es nach dem Gespräch mit dem Ranger nicht so viele Campingplätze gibt, müssen wir heute bis in die Nähe von Bru fahren um zu einem zu kommen. Bei der Fahrt über die F910 und der F905 müssen wir wieder einige Lavafelder durchqueren. Keine einfache Sache, denn die Steine sind sehr scharfkantig und würden den Reifen glatt aufschlitzen. Es dauert über 6 Stunden, bis wir an unserem Ziel, im ungefähr 100 km entfernten Studlagil Camping sind. Dieser liegt aber wunderschön und wir können Frischwasser tanken und alles entsorgen.

Start bei Sonnenschein
Askja im Schnee

Viti, milchig aber stinkig ;-)

Die eingebrochene Caldera hat sich mit Grundwasser gefüllt. Zu groß für meinen Fotoapparat ;-)
 
Fahrt durch die Lavafelder in engen Kurven und über scharfkantige Lava. Das geht manchmal nur in Schrittgeschwindigkeit!

 
 

Montag, 22.08.2022, 79.329 km

Völlig überraschend entdecken wir am Campingplatz eine Treppe, welche sehr tief in eine Schlucht führt. Dort ist eine kleine Plattform, auf der man die Basaltstrukturen dieser Schlucht gut beobachten kann. Es sind senkrechte, gebogene und teilweise um 90° gebogene Basaltsäulen entstanden. Der Wasserfall hat diese abgetragen oder freigelegt. Einfach kolossal anzusehen.

Nächster Punkt auf der Tagesordnung ist ein warmer Wasserfall, welcher an der F910 sein soll. Unterwegs treffen wir die Polizei, welche uns bestätigt, dass diese Wasserfall existiert. „Einfach dem weißen Schild nach fahren, kommt auf der rechten Seite“.

Wir finden den Wasserfall, und wirklich, angenehm warmes Wasser sprudelt über einen kleinen Felsen. Beim rum lümmeln in dem Wasser kommt sogar die Sonne mal raus.

Gegen Abend fahren wir dann über die 910 und die F909 ins Snäfell. Auf dem Weg dorthin fahren wir über den weltweit längsten und höchsten Erddamm. Dieser staut das Gletscherwasser auf und ist 900m breit.

Im Snäfell bleiben wir über Nacht auf dem Camping stehen. In Sichtweite der riesige Gletscher des Vatnajökull.

Basaltstrukturen in der Schlucht

So duscht man auf Island, Wasser 36°C, Außentemperatur 8°C 😁

Dienstag, 23.08.2022, 79.390 km

Nach dem Tourbook soll die ganze Strecke der F909 ab der Abfahrt von der 910 von 32 km in einer Stunde fahrbar sein. Wir starten von dem Campingplatz bereits in der Hälfte der Strecke und benötigen für die 18 Kilometer bis zum Gletscher über eine Stunde!

Dieser letzte Abstecher zum Vatnajökull Gletscher ist die übelste Geröllpiste, die wir hier auf Island gefahren sind! Große Steine, grobes Geröll und einige Steigungen mit lockeren Untergrund und tiefen Schlaglöchern zwingen uns immer wieder in Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Das KGM wird nochmals richtig gefordert. Auch das Wetter meint es nicht gut, denn es ist nebelig und nieselt. Wir kommen an dem Gletscherparkplatz an und laufen die letzten paar hundert Meter zum Gletscher. Viel loses Geröll und große Steine, was der Gletscher so alles mitgeschleift hat. Zum Glück lüftet sich dann doch noch der Nebel und wir erkennen die gewaltigen Ausmaße dieses Gletschers! Ganz oben befindet sich eine schwarze Schicht aus Steinen und Asche von vermutlich länger erfolgten Vulkanausbrüchen. Wir finden einige interessant aussehende Steinchen und schütteln über zwei spanische Touris den Kopf, da sie trotz Verbot vom Ranger einfach die vielleicht 100m dicke Schicht des Gletschers erklimmen. Einmal ausgerutscht, landen sie im Geröll oder in dem Schmelzwasser.

Auf der Rückfahrt zur 910 kommt uns dann ein Fürther Jeep entgegen. Wir tauschen ein paar Infos über die Straße zum Gletscher aus und lachen über diesen Zufall.

Wir beenden unseren Tag, so wie wir den Urlaub begonnen haben im Laugafell an den beiden Hot Pools. Dort kommen wir mit Motorradfahrern, welche eine Tour hier machen, einem Pärchen vom Bodensee und Schweden ins Gespräch. So ein Hot Pool ist echt ein Hot Spot ;-) für Gespräche und Informationsaustausch.

Für alle, welche an den Klimawandel nicht glauben, sollten sich hier mal die Markierungen der letzten 10 Jahre ansehen 😠😠


Steine, welche der Gletscher so mitschleift....
Durchsichtiges Eis, überdeckt mit Schlamm
Die Landschaft ist einfach extrem vielfältig und bunt!

 

Mittwoch, 24.08.2022, 79.500 km

Morgens packen wir unsere Sachen für die Fähre, dann gehen wir in der Nähe zum Hengifoss nochmals zum Abschluss isländisch Essen. Es gibt ein lecker Buffet mit isländischen Spezialitäten. Als Nachtisch verschiedene Kuchen und Kaffee oder Tee so viel man möchte. Da passt das Preis-Leistungs Verhältnis pro Person mit 3.900 ISK ausnahmsweise mal.

e.

Lecker Essen zu "günstigen" Konditionen

 
Selbst die Bäume werden hier angebunden, damit sie nicht weg laufen.....

 

Um 20:00 Uhr geht die Fähre nach Hirtshals. Da wir eine SMS von Smyril mit Abfahrt „20:00 Uhr“ bekommen haben, machen wir uns mit unserem Zeitplan keine Sorgen. Wir bekommen aber um 18:15 Uhr einen Anruf, wo wir denn bleiben. Wir versprechen in 5 Minuten beim Check-In zu sein. Grund ist, dass vermutlich entgegen aller Internationalen Gegebenheiten mit „20:00 Uhr“ die Bordzeit der Nörrona gemeint ist und nicht „local time“ !!

NACHTRAG: Wir haben an Bord mal nachgefragt, wie denn diese SMS zu verstehen sei. Der nette Offizier hat uns erklärt, dass sie gemäß den Transportbedingungen auch eine Stunde früher fahren könnten, wenn alle an Bord sind. Da nur noch die Fahrzeuge gewartet haben, welche auf den Farörer von Bord mussten, macht dies Sinn.

Wir rollen so ziemlich als letzter auf die Fähre, hinter uns nur ein paar PKW die vielleicht auf den Farörer von Bord gehen.

Somit sind wir erst mal bis zum Samstag nicht per Telefon erreichbar!

Unsere Fahrstrecke vom 17.08. bis 24.08.2022

Fazit nach 2.650 km auf der Insel:

Island ist stark abhängig vom Wetter. Wenn die Sonne scheint, ist die Farbenpracht und die Abwechslung einfach umwerfend. Man kann auf wenigen Kilometern die unterschiedlichsten Vegetationen und Landschaften bewundern. Es wird bei Sonne auch so warm, dass man kurze T-Shirts tragen kann!

Leider hatte es bei uns häufig starken Wind, Nieselregen und einmal sogar Schneefall. Man muss also ein wenig flexibel auf das Wetter reagieren und unter Umständen seine Route umplanen.

Apropos umplanen, wir hatten das Glück LIVE! Bei einem Vulkanausbruch dabei zu sein. Da muss man einfach seine Reiseroute ändern ;-)

Auch die anderen Sehenswürdigkeiten wie unzählige Wasserfälle, Schluchten, Gletscher und Gletscherseen mit Eisbergen, Hot Pools und vieles mehr entschädigen sicherlich für das manchmal nicht optimale Wetter :-)

Die Straßen sind, wo sie geteert sind für PKW ok, aber wir füllen die Fahrspur mit dem KGM für uns komplett aus! Abseits geht es rumpelig bis hart zur Sache. Da müssen die Reifen schon was ab können und der Geländegang ist auch öfters von Vorteil.

Es gibt eindeutige Regelungen hinsichtlich Übernachten mit Camper und Zelten! Der Camper MUSS auf einen der vielen Campingplätze übernachten. Der Fahrradfahrer oder Wanderer KANN mit Zustimmung des Rangers oder Eigentümers des Landes darauf Zelten.

Da es viele FALSCHEN Aussagen in den Foren oder Internet gibt ist die Regel ganz einfach:

Alles was mit Motorkraft fortbewegt wird, dazu zählen auch die vielen Fahrzeuge mit einem Dachzelt oder die von mir gehassten „GO-Camper“ mit minimalem Camper Ausbau MÜSSEN auf den Campingplatz!!!

Ich habe explizit bei den Rangern dazu nachgefragt, es gibt KEINE Ausnahme für Expeditionsmobile, welche auch längere Zeit autark stehen können!!

Das Essen ist im Vergleich zu Europa sehr teuer. Mit zwei Hauptspeisen und den günstigsten Getränken liegt man so zwischen 60-90€. Wobei die abseits gelegenen Hütten in der Regel einfache Haushaltskost zu übersichtlichen Portionen liefern.




Donnerstag, 25.08.2022, 79.500 km

Am Anfang hatten wir noch etwas höheren Wellengang, dies legt sich aber im laufe des Tages. Wir legen gegen 16:00 Uhr in Torshavn an und machen einen kleinen Stadtbummel in dem von Dänemark autonomen Staat. Hier ist es schon bedeutend wärmer und es scheint auch öfters die Sonne zwischen den Wolken.

Die Aussicht bei der Hafeneinfahrt
Die Altstadt von Tornshavn

Alte Häuser und verwinkelte Gässchen. Die Leute leben hier wirklich so! Es gibt auch verschiedene Gebäude von der Verwaltung des Staates hier.
Unser "Kutter" ;-)


Freitag, 26.08.2022, 79.500 km

Die Nörrona fährt deutlich langsamer wegen dem Winterfahrplan mit ungefähr 28 km/h über die See. Heute sind auch keine Schaumkronen auf dem Meer und das Schiff liegt ruhig auf dem Meer :-)


Samstag, 27.08.2022, 79.574 km

Wir kommen trotz Wendemanöver gut und relativ schnell von der Fähre. Da wir noch ein paar Liter im Tank haben, steuern wir erst mal eine „günstige“ Tankstelle vor Blokhus an. Dann die letzten paar Kilometer Landstraße und dann rauf auf den Strand. Wir finden ein schönes Plätzchen, etwa 500m am Strand entlang. Da können wir den ganzen Tag beobachten, wie sich die Autos im Sand festfahren. Ein „Helfer“, ganz nackig mit einem Mitsubishi L-300 zieht die Unglücksraben offensichtlich gegen eine kleine Gebühr heraus.

Wir genießen die Sonne und die zweistelligen Temperaturen den restlichen Tag.

 

Dünen und feiner, weißer Sand
So sieht es direkt hinter den Dünen aus

Ja, ab und zu fährt sich einer fest 😇

Abends sind wir fast alleine am Strand


Sonntag, 28.08.2022, 79. 845 km

Das Wetter wird doch nicht so schnell schön wie gemeldet. Deswegen geht es über den Strand in das Dorf Blokhus. Ein wenig durch die Gassen schlendern, die Restaurants begutachten, um schließlich im „Blokhus Fiskerestaurant“ einzukehren. Es gibt ein tolles Mittagsbuffet für 239 DK und alles sieht sehr lecker aus. So fressen wir uns durch die diversen Vorspeisen, Hauptspeisen und die Süßigkeiten zum Schluss sind wir gut gesättigt.

Gegen Abend verlassen wir den Strand in Richtung Esbjerg. Davor wollen wir noch ein wenig entsorgen und Wasser auftanken. Dies funktioniert vorzüglich an einer Q8 Tankstelle in der Nähe von Suldrup. Erst so gegen 21:30 Uhr erreichen wir den Autostrand bei Börsmose. Es ist dunkel und wir stellen uns nach einem Kilometer am Strand entlang vor die Dünen.



Etwas ältere Häuser sind mit Ried gedeckt.


Montag, 29.08.2022, 79. 845 km

Schon seit frühen Morgen Sonnenschein :-)
Wir genießen trotz des Windes den Strandtag. Es wird sogar die Strandmuschel, welche wir seit Menorca durch die Gegend fahren aufgebaut. Wegen dem Wind, müssen unsere Bierkästen als Beschwerung ran :-)

Der feine Sand, welcher in der Nacht kleine Dünen zusammen geweht hat, ist für manchen Autofahrer doch zu tief. Es bleiben einige stecken und ich verleihe meine Schaufel an einige dieser Unglücksraben. Noch kann ich lächeln über diese Aktionen :-)





 Es gelingen auch ein paar tolle Stenenbilder :-))


Dienstag, 30.08.2022, 79. 845 km

Schon seit frühen Morgen Sonnenschein :-)

Leider sind die Autofahrer nicht schlauer geworden. Ständig steckt einer fest und kommt vorbei, ob ich ihm nicht helfen könnte. Den Vogel abgeschossen hat ein Holländer, der mit seinem >100k€ Wohnmobil neben uns „eingeschlagen“ ist. Bei dem springt der Motor nicht mehr an und erst zieht ihn ein großer Abschlepper vom Strand, später wird er aufgeladen….
Als wir dann abfahren wollen, überreden noch zwei Mädels Andrea, ob wir ihnen nicht ihr WoMo aus dem Sand ziehen können. Das wird dann am Schluss noch eine größere Aktion, die 3,5t vom Strand zu ziehen. Mit Reifendruck reduzieren und gemeinsamen Anstrengungen von Helfern schaffen wir es am Ende. Wieder was beim Bergen dazu gelernt ;-)





 

Wir versuchen noch ein wenig Strecke zu machen und bleiben über Nacht an einem Freibad bei Fockbek stehen. Die nächsten Tage werden wir mit dem SIMEC-Team verbringen.


Fazit nach 2.650 km auf der Insel:

Island ist stark abhängig vom Wetter. Wenn die Sonne scheint, ist die Farbenpracht und die Abwechslung einfach umwerfend. Man kann auf wenigen Kilometern die unterschiedlichsten Vegetationen und Landschaften bewundern. Es wird bei Sonne auch so warm, dass man kurze T-Shirts tragen kann!

Leider hatte es bei uns häufig starken Wind, Nieselregen und einmal sogar Schneefall. Man muss also ein wenig flexibel auf das Wetter reagieren und unter Umständen seine Route umplanen.

Apropos umplanen, wir hatten das Glück LIVE! Bei einem Vulkanausbruch dabei zu sein. Da muss man einfach seine Reiseroute ändern ;-)

Auch die anderen Sehenswürdigkeiten wie unzählige Wasserfälle, Schluchten, Gletscher und Gletscherseen mit Eisbergen, Hot Pools und vieles mehr entschädigen sicherlich für das manchmal nicht optimale Wetter :-)

Die Straßen sind, wo sie geteert sind für PKW ok, aber wir füllen die Fahrspur mit dem KGM für uns komplett aus! Abseits geht es rumpelig bis hart zur Sache. Da müssen die Reifen schon was ab können und der Geländegang ist auch öfters von Vorteil.

Es gibt eindeutige Regelungen hinsichtlich Übernachten mit Camper und Zelten! Der Camper MUSS auf einen der vielen Campingplätze übernachten. Der Fahrradfahrer oder Wanderer KANN mit Zustimmung des Rangers oder Eigentümers des Landes darauf Zelten.

Da es viele FALSCHEN Aussagen in den Foren oder Internet gibt ist die Regel ganz einfach:

Alles was mit Motorkraft fortbewegt wird, dazu zählen auch die vielen Fahrzeuge mit einem Dachzelt oder die von mir gehassten „GO-Camper“ mit minimalem Camper Ausbau MÜSSEN auf den Campingplatz!!!

Ich habe explizit bei den Rangern dazu nachgefragt, es gibt KEINE Ausnahme für Expeditionsmobile, welche auch längere Zeit autark stehen können!!


Das Essen ist im Vergleich zu Europa sehr teuer. Mit zwei Hauptspeisen und den günstigsten Getränken liegt man so zwischen 60-90€. Wobei die abseits gelegenen Hütten in der Regel einfache Haushaltskost zu übersichtlichen Portionen liefern.



Tipps&Tricks:

  • Bademäntel für die Hot Pools mitnehmen

  • Badesandalen für die Hot Pools, da diese immer recht rutschig sind

  • Kreditkarte, welche keine Auslandskosten verursacht

  • Sprit in Dänemark tanken. An der Ringstraße kostet der Diesel um die 330 ISK (140 ISK = 1€), Preisschwankungen gering. (Minimal 319 ISK, maximal 344 ISK)

  • Immer mit fast vollen Tank ins Hochland fahren. Tankstellen weit entfernt!

  • Auf robuste Reifen achten (Reifendruck Überwachung sehr zu empfehlen)

  • Eine Anglerhose wäre bei manchen Flussdurchquerungen nicht schlecht ;-)